Wir betreten es, wir verlassen es. Wir wollen es und wir brauchen es, mit dem Geben tun wir uns schwer.
Dieses Land der Gefühle, des Einfühlungsvermögens. Ich zitiere hierzu mal eine Passage aus
Wikipedia (Quelle : Wikipedia):
Empathie (Einfühlungsvermögen) ist die Fähigkeit, sich in die Gedanken, Gefühle und in das Weltbild von anderen hineinzuversetzen. Der Begriff leitet sich vom griechischen Wort "empatheia" für "Einfühlung" ab. Empathie impliziert, Gedanken und Gefühle des Anderen so weit wie möglich zu erkennen und aus der Sichtweise und Perspektive des anderen zu interpretieren.
In dem Moment, wo wir uns mit anderen Menschen auseinandersetzen, kommt der Empathie
eine besondere Bedeutung zu. Wir sollten zuhören ! Doch wir hören weg.
Wir sollten hinschauen ! Doch wir schauen hindurch.
Wir sollten mitfühlen ! Doch wir fühlen nur uns.
Irgendwas ist da verloren gegangen im Laufe der Evolution, im Laufe der Industrialisierung,
im Laufe der Zeit. Und natürlich ist es nicht nur die Empathie die zur Seltenheit geraten ist,
aber dieser (Un-)Fähigkeit widme ich mich eben heute.
Die Esoterikbücher quillen aus den Regalen, die Selbstfindungsgruppen mit der goldenen Mitte
als Anpeilpunkt sind schon ausgebucht, bevor sie überhaupt angedacht waren. Neuerdings
sind auch alle wieder "love-peace-happiness-mäßig" unterwegs, das beruhigende Lavendelsäckchen
unter dem Kissen (damit in der Nacht ein wenig Schnüffelharmonie herrscht) muss sein
und die Workshops zu diesem Thema haben regen Zulauf.
Warum ? Weil wir nicht mehr zuhören, nicht mehr hinschauen, nicht mehr wirklich fühlen, was
unser Gegenüber fühlt. Wir fühlen so gar nichts mehr - außer unsere Interessen, unsere Ziele,
unsere Gelüste.
Von einem einfühlsamen Menschen erwarte ich, dass er es wenigstens mal versucht....nur ein
Versuch, die Emotionen , die nicht seine sind, nachzuvollziehen. Vollständig gelingen wird es sowieso nicht.
Aber auch das scheint schon zuviel zu sein, leider.
Wer für die Wünsche, Sorgen und Gefühle anderer Menschen taub ist, wird allgemein als "sozial inkompetent" wahrgenommen. Sagen Sie das aber mal Jemandem ins Gesicht ! Dann setzt es aber
was ! Die Reaktion kommt innerhalb von Sekundenbruchteilen (aber DAS verstehen wir...) !
Ich habe beobachtet, dass es zwei Gruppen von Menschen speziell an Empathie fehlt und das
sind gerade diejenigen, die niemals reflektieren würden, denn sie haben es ja nicht nötig - denken sie.
Die erste Gruppe umfasst Menschen, die aufgrund ihres Status, einer offiziellen Führungsposition
oder sonstige legitimierte Macht, meinen, man müsse ihre Befehle und Order ausführen (ansonsten
gibt die Bestrafung postum) und die zweite Gruppe sind diejenigen, die allgemeinhin als Fachkräfte
gelten und durch ihr fachliches know-how glänzen - das scheint zu reichen. Hier zählen Fakten, nicht
Gefühle und wieso auf den anderen eingehen ? Dafür gibt es bei ihnen ebenfalls keine Notwendigkeit.
Wenn ich das so weiter denke, dann verstehe ich auch, warum einige von diesen Menschen sich prügeln ,
auspeitschen und beleidigen lassen. Sie kommen tatsächlich nicht klar mit ihren doch unmenschlichen
Gefühlswelten und versuchen es auf diese Art und Weise zu kompensieren. Oder aber sie sind
brav und bieder und besuchen artig einen "finde-deine-goldene-Mitte-Kurs" zum Austarieren
ihres kranken Ichs ....oder so.
Es gibt so viele Stationen, an denen es uns mangelt, heute aber war es für mich die Empathie.
Wenn uns also bald mal ein Mensch gegenübersteht, dann sollten wir genau zuhören, hinschauen,
nachfühlen, überlegen reflektieren....wenn wir das selbst nicht können, wie sollte es die Generation
nach uns es je lernen ? Wie wollen wir uns dann eigentlich verstehen ? Wozu reden wir dann noch
miteinander ? Wieso bleiben wir dann nicht alle alleine ?
©
Petra M. Jansen /
LiteraTour.Poetic.Text)
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