SATT STATT STARK

SATT STATT STARK Sozialkritik & Dekadenztexte

Sozial- und gesellschaftskritische Essays, eine zeitkritische Auseinandersetzung mit dem Appell an Reaktivierung von Herz und Verstand. I ...

Freitag, 4. November 2011

den Dreck hätte man sich sparen können


Den Dreck hätte man sich sparen können, wozu das Ganze ?
So klein sind sie nicht mehr, dass sie es nicht hätten wissen müssen.
Und doch zwingt der Enthusiasmus ihre Körper zum Orgasmus.
Das steht immer am Anfang, am Beginn der heilen Welt, die später
dann – rückblickend – verlorene Zeit ist, investiert in eine Illusion,
einen Wunsch oder weiß der Himmel, was Menschen dazu treibt,
sich immer wieder das gleiche Elend anzutun.
Warum hat ihnen nicht jemand ein Warnschild vor die Nase gehalten
mit dem fetten Aufdruck „Pfoten weg! Das ist eine Falle!“ ?
Sie sind mal wieder mittenrein getappt und sie ist zugeschnappt.
Geschieht ihnen recht.
Absolute Vollidioten lernen nichts, es grenzt schon an Selbstquälerei und
Missachtung der Eigenliebe.
Liebe ?
Vergesst es ! Es ist ein lieb gemeintes Wort, eine Farce, die uns wieder
einmal kurzfristig die Hormone in utopische Höhen katapultiert.
Unser Hirm umnebelt, weichgespült.
Diäten sind da überflüssig, der gesunde Menschenverstand abgeschaltet.
Falsches Verständnis, überhöhte Forderungen, verlogene Empathie – und –
die wahre Natur liegt erst einmal unter einem Samtmantel und dieser wird
später erst gelüftet. Irgendwann, doch dann .... ist aber die Kacke am dampfen.
Endlos werden dämliche Fronten verteidigt, Säbel gewetzt und mit dem
Sex da klappt´s jetzt auch nicht mehr so.
„Herrje, kannste mir nicht auch mal zeigen, dass du mich begehrst ?“
Aber was hat er denn, das tut sie doch – sie ist ihm stets erlegen.
Der heimische PC muss jetzt Pornos zeigen, Milady treibt´s derweil
zweimal täglich mit sich selbst.
Liebe ?
Danke ! Spätestens nach zwei Jahren zeigt sich, ob sie das Zeug hat,
ernsthaft eine Beziehung daraus entstehen zu lassen.
Forderungen, Kritik, Demütigung, Streit...
„Hach, wir sind so gleich, das ist das Problem“, tönt er wissend und
sie fühlt sich neben ihm so dermaßen alleine, wie sie es tatsächlich alleine niemals
hätte fühlen können.
Wo liegt also das Problem ?
Bei einem ? Bei beiden ? Bei niemandem ? Ist halt so ?
Scheißegal, wo, wie, warum oder weshalb es liegt, es ist in dem Moment
schon erledigt, in dem man sich überhaupt Gedanken über ein Problem machen muss.
Lieben können wir nicht mehr, wir wollen es, wir wünschen es –
doch wir können es nicht mehr.
Als Ausgleich haben wir die Geschichten, die Filme, die Musik, den Sport,
den Beruf, das high life....nehmen wir das doch ! Ist gar nicht so schlecht,
dieser Kompromiss, bevor irgendjemand irgendeinen Menschen
noch zusätzlich ins Unglück zieht. Ab sofort sollte es nur noch nackten Sex
geben, ohne weitere Verpflichtungen. Das ist klar, niemand verarscht
sich oder andere und man kommt und geht auseinander, ganz wie es beliebt.
Sehr einfach, unproblematisch, leicht zu praktizieren und es würde prima in unsere
heutige Zeit passen. Fick & Weg...so, wie Zewa, wisch und weg. 
Kaum gekommen, schon gegangen und immer sexy, da stets neu. 
Da haben wir dann echt Schwein gehabt und die (r/t)ote Sau hängt am Galgen....

Liebe ist nämlich nur ein Wort. Nicht mehr als ein leeres Wort.



©
Petra M. Jansen /
LiteraTour.Poetic.Text










1 Kommentar:

  1. Hallo Petra,

    da hast Du jetzt aber vom Leder gelassen. Das betrübliche und literarisch wertvolle: Es stimmt wohl in vielen Fällen, was Du da beschreibst.

    Viele Grüße,
    Jogi

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