SATT STATT STARK

SATT STATT STARK Sozialkritik & Dekadenztexte

Sozial- und gesellschaftskritische Essays, eine zeitkritische Auseinandersetzung mit dem Appell an Reaktivierung von Herz und Verstand. I ...

Montag, 5. März 2018

Worte. Macht. Sinn.



Worte. Macht. Sinn.

Worte sind mächtig, sind bestimmend, wegweisend, herrschend,
beherrschend. Ich weiß schon, was die „Zerfledderer“ jetzt protestieren
wollen – „nein!“, sagen sie , „es sind die Emotionen, die wahre
Macht über uns haben“.
Falsch! Denn Emotionen können mit nur e i n e m Wort komplett,
- von jetzt auf gleich - zunichte gemacht , zerstört werden.
Sie (er-)heben und sie nehmen, sie lieben, loben und demütigen. Verletzen, zersetzen und rebellieren. So derart kraftvoll kommen sie daher, dass jedes einzelne Wort in seiner Aussage angezweifelt werden möchte.
Ein ständiges Hin und Her, ewiges Sinn- und Zweckhinterfragen.
Endlos das Ganze und oftmals erwürgt es sich auch noch selbst.
Ein einfaches „Ja“ kann uns ein Leben lang ins Unglück stürzen,
ein klares „Nein“ nimmt uns unwiderruflich alle Chancen und wir
haben uns in´s Knie gefickt!
Ein falsches Wort und es entstehen Konflikte, die Macht eines Wortes
in falscher Hand und es herrscht Krieg auf Erden.
Ist es nicht so? Erkennbar an der Geschichte und daran,
mit welchen Worten das Volk belogen und betrogen wurde?
Dem guten Redner lag und liegt immer noch die Masse zu Füssen
und hat er erst einmal das Wort an sich gerissen, gibt er es nicht mehr so leicht her.
Liebesaffären beginnen mit „ja“ und enden im „Nein“.
Das richtige „Ja“ in einem Quiz beschert dem Ja-Sager 50.000 Dollar und
der Zuschauer schreit „neiiiiiiin!“.

Worte aneinandergereiht ergeben Aussagen und diese wiederum
treiben die Feder, eine Spirale dreht sich auf oder behält seine
Elastizität, je nachdem. Die halbe Welt beschäftigt sich mit schlauen Aphorismen,
bestehend aus der bloßen Aneinanderreihung von Buchstaben und die alten Überlieferungen gibt´s ja auch nur wegen der Worte, die da stehen.

Ein „Ja“ ist Anstoß, Bewegung und Untergang zugleich. Ein „Nein“
ist die Rettung , die Kriegserklärung oder ebenfalls Bewegung.
Doch die Bedeutung und Zuordnung der „Ja´s“ und „Nein´s“ ändert sich
mit der Änderung der Menschheit, seinen Werten und Erfahrungen.
Was gestern „ja“ war ist heute „nein“ und umgekehrt.

„Ja“ vor dem Traualtar kann zum Trauerspiel werden oder zur echten
Befriedigung. „Ja“ im Glücksspiel kann Reichtum oder aber
der absolute Ruin sein. Ein „Ja“ in der Abstimmung, der Politik, der Wahl ist richtungsweisend, ein „Nein“ ändert aber leider auch nicht viel ....
    
Wir interpretieren, verdrehen, zitieren, formulieren, diskutieren –
dank der Buchstaben ist uns das möglich.
Ein Hoch auf die Erfindung des Wortes, der Schrift, der Sprache,
denn ohne die wäre ich wohl arbeitslos und diese wunderbare Seite hier, die gäbe es gar nicht.

Und damit wir alle den Buchstaben als Basis des Wortes, die Sprache,
die Schrift, das Lesen achten, ehren, hassen oder lieben, schreibe
ich einfach mal „danke“ – zusammengesetzt aus fünf Buchstaben (in
unserer Sprache), die notwendig sind. Wirklich notwendig und wichtig! 

Worte steuern uns, Worte sind alles, können alles, sind die wahren Machtinstrumente, die im Laufe der Jahre leider auch – von ganz gewitzten, guten Rednern bewusst zur Manipulation
eingesetzt wurden. Worte – egal, ob geschrieben, gesprochen, gedruckt oder gesungen,
werden zu Lebensphilosophien, zu Bildern von Vorbildern, zu Trends, zu ganzen Produktschöpfungen und Identifikation. Warum sonst gäbe es so viele Sprachtrainer, Coaching für Redegewandheit und Ausdruck, stilistische Ratgeber, Kommunikations-schulungen für Manager? Eben.

Buchstaben geben uns Leben, geben uns Geschichten, Gesichter,
Gefühle. Und genau deshalb schreibe ich das heute:
Vergessen sie niemals die wichtigsten Worte „Bitte“ und „Danke“ –
in ihnen steckt der Mensch.


©      
Petra M. Jansen




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