SATT STATT STARK

SATT STATT STARK Sozialkritik & Dekadenztexte

Sozial- und gesellschaftskritische Essays, eine zeitkritische Auseinandersetzung mit dem Appell an Reaktivierung von Herz und Verstand. I ...

Montag, 23. Juli 2018

Interview mit PATH OF DESTINY (Melodeath/GER)

Juli 24, 2014 by tool4spirit & Petra M. Jansen für "Kulissenblicke"

Interview mit PATH OF DESTINY, Melodic Death Metal, Symphonic Black Metal (Sebastian Schaffert/ Leadvocals, Christian Reinhard/ Rhythmus- und Leadgitarren/ Backingvocals, Holger Markert/ Drums, Alexander Helfer/ Rhythmus- und Leadgitarren, Christoph Silge/ Bass, Orchester- Keyboard-Spuren) von Petra M. Jansen


Path of Destiny gibt es bereits seit 2007 und entstand aus einem kleineren Heavy Metal-Projekt. Was ist von 2007 bis heute passiert? Ihr hattet einige sehr erfolgreiche Gigs, ward auch auf einigen größeren Festivals und es gab bei euch Wechsel im Line up, Alex.

Es ist sehr viel passiert, es war ursprünglich tatsächlich nur eine kleinere Heavy Metal-Combo und unser musikalischer Stil hat sich relativ stark geändert. Von der damaligen Besetzung ist nur noch ein Gründungsmitglied übrig geblieben, auch haben wir ganze Instrumente wegfallen lassen. Unser Bassist ist also der Einzige, der noch übrig geblieben ist. Seit 2012 ging es in Sachen Gigs rund und es kamen auch Auftritte aus entfernteren Gegenden, wie Niedersachen, Bayern, Nordrhein-Westfalen hinzu. Die Band ist auch an Erfahrung gewachsen und wir hatten im letzten Jahr das Jahr mit den meisten Auftritten. Man lernt immer wieder neue Leute kennen und das schweißt einen auch zusammen.

Welche Veröffentlichungen gibt es bisher von euch? 2010 erschien die erste CD „Rise and Fall“, davor Demo-Tracks und eine EP und es gab noch „Parasite God“.


Genau so ist es, Petra, das ist richtig zusammengefasst. Vor dem Release des Albums „Rise and Fall“ gab es 2008/2009 noch eine kleine Demo, die nur an ausgewählte Freunde verteilt wurde. Es gab nur 5 – 10 Exemplare davon, das waren insgesamt 4 Tracks und ich konnte gerade noch eins für unser Bandarchiv ergattern. Am 28. Mai 2010 kam das erste Album „Rise and Fall“ und zwei Jahre später am 1. Februar 2012 dann die EP „Parasite God“ mit sechs Songs. Momentan basteln wir an einer Nachfolge, die die nächste Entwicklungsstufe einläuten wird und wir freuen uns, wenn es neues Material gibt. Ihr dürft gespannt sein.

Wie kommt der neue Song „Invocation“ bei den Leuten an? Und wie geht es weiter? Es ist ein Release geplant, sagtest du.

Genau, so ist es. „Invocation“ ist einer von zwei Song von der neuen Scheibe, die wir bereits live spielen und es werden auch nicht mehr werden. Wir werden uns also wirklich auf diese zwei, drei Songs beschränken und kein weiterer wird irgendwo pre-released, höchstens als Ausschnitt, als Sample im Internet. „Invocation“ hatten wir das erste Mal im Mai 2013 gespielt, weil wir hier bei uns in der Heimat, in Saalfeld, eine Show hatten und da hat er Premiere gefeiert. Wir haben ihn als Zugabe gespielt, er kam sehr gut an … viele waren überrascht und wir hatten auch wieder Keyboards. Geplant ist das neue Album ja schon länger, aber wenn man das Ganze nicht hauptberuflich macht, braucht es eben seine Zeit und das aufwändige Songwriting nimmt viel Zeit in Anspruch. Im Moment sieht es so aus, dass wir Ende des Jahres, voraussichtlich im Herbst oder Spätherbst ins Studio gehen werden, es wird also 2015 werden.

Produziert ihr wieder in den „Kick-the-flame-Studios“ in Leipzig unter der Führung von Andi Schmitt, der ja auch „Disillusion“ produziert hat?

Ja, Andi ist wirklich ein ganz toller Typ und Gruß raus nach Leipzig. Wir produzieren jede Scheibe anders und dieses Mal haben wir uns überlegt, dass wir Mix und Master, die Aufnahme an für sich, in zwei verschiedene Hände legen, wie man das von größeren Bands kennt. Die Aufnahmeparts wird, wie beim ersten Album, der Fabian Frank übernehmen, der auch ein guter Freund von uns ist. Sein Studio liegt sehr schön abgelegen im Thüringer Wald und hat eine tolle, ruhige Atmosphäre. Für Mix und Master haben wir jemand Neuen, den Jaroslav, der derzeit in Stockholm/ Schweden wohnt. Uns sagte seine Arbeit zu, so dass wir es einfach mal probieren wollen. Er hat uns ein Test-Mix- und -Master gemacht, mit dem wir sehr zufrieden waren und er gibt uns zusätzlich Produzenten-Tipps und Ratschläge, die wir sehr gut gebrauchen können.

Aber ihr steht derzeit unter keinem Label, wie ich weiß. Wollt ihr überhaupt unter Vertrag oder was sind die Pläne der Band?

Genau so ist es, bisher hatten wir noch kein Label, bisher gibt es nur eine Art Online-Distributions-Vertrag, der über eine Newcomer-Underground-Unterstützung läuft. Unsere mp3 sind somit auf spotify, amazon, musicload und all den bekannten Sachen zu hören. Bisher hat es leider noch nicht geklappt, aber wir stehen in Kontakt zu mehreren kleineren Labels. Generell gilt: gerne, aber wir haben auch schon von befreundeten Bands gehört, dass sie nicht so ganz zufrieden waren, aber generell sind wir natürlich interessiert. Bevor wir pressen werden, versuchen wir mal, einige, kleinere Labels anzusprechen. Schauen wir mal, wie es sich ergibt, Petra, und wenn es sich ergeben sollte, dann machen wir das sicherlich auch.

Ich weiß, dass niemand gerne den Vergleich mit bereits Vorhandenem mag, aber welche Bands haben eure Musik inspiriert?

Viele, ich sage viele. Unter dem Deckmantel Heavy Metal/ Hardrock gibt es viele Geschmäcker, die einfließen und natürlich unsere Favoriten, wie z.B. Dimmu Borgir, Hypocrisy, Behemoth, Lay Down Rotten, Fleshgod Apocalypse. Es gibt eine Vielzahl von Einflüssen, das ist nicht zu überhören, das können wir auch nicht leugnen, aber wir spielen eigentlich einfach drauf los und machen unsere Musik, wie es uns in den Sinn kommt und wie es uns gefällt.

Das sind also eure Vorbilder und sicher habt ihr einen vollkommen eigenen Stil entwickelt. Was ist die Individualität von Path of Destiny?

Ja, auf jeden Fall die Live-Performance, wo wir auch immer wieder sehr gute Kritiken bekommen. Die Fans sagen „das knallt richtig rein, da geht ja was ab auf der Bühne, der Spaß und die Freude kommen voll rüber.“ Wir haben uns relativ früh entschieden, ein Bühnen-Outfit zu tragen. Das ist jetzt nichts besonders Auffälliges, einfach gute Gothic-Klamotten. Ich denke, die Mischung macht´s, Petra und die Tatsache, dass sich unsere Songs relativ stark voneinander unterscheiden. Unsere Vielfältigkeit also, die als sehr spannend empfunden wird, natürlich im Rahmen des Black Metal, Death Metal mit Keyboard, wie wir es ja verwenden.

Bezeichnet ihr euch also als eine starke Liveband?

Auf jeden Fall, das hab ich ja im Prinzip schon vorweg genommen, diese Frage. Das ist für mich und für uns alle das Höchste der Musiker-Zunft und die Musik, die man selbst geschrieben hat, auf der Bühne zu präsentieren, dort oben stehen zu dürfen und frei heraus deinen Song zu spielen…die Reaktion zu sehen, das macht sehr viel Spaß. Und wenn die Leute vor der Bühne die Haare aufmachen und mitbangen, das ist klasse, einfach klasse, wenn man so ein Feedback vom Publikum bekommt.

Wo habt ihr bisher gespielt, was waren die größten Festivals und was steht in 2014 noch an? Ihr geht demnächst auf Tour, Alex. Wo können eure Fans euch dann bald wieder live erleben?

Also 2009 auf dem Legacyfest, das gab es damals zum ersten Mal in Dessau. Dann 2011 das Metalfest (das gibt es ja mittlerweile nur noch auf der Loreley), 2013 Rock unter den Eichen und Rock im Betonwerk, das Gößnitz Open Air 2011 und 2012, das war eine der größten Bühnen, auf der wir bisher gespielt haben. Ansonsten durchweg viele Club-Gigs und es geht weiter im September mit dem Storm Crusher Festival, im Oktober bei den Chemnitzer Metaltagen, im November sind wir u.a. mit Darkest Horizon in Zwickau auf einem Indoor-Festival und im Dezember steht noch was ganz Tolles an, da spielen wir im From Hell-Club in Erfurt zusammen mit EISREGEN, da wird es volles Haus geben. Vielleicht kommen noch ein paar Sachen dazu, das haben wir schon öfters erlebt, dass sich kurzfristig etwas auftut und wahrscheinlich war das jetzt für 2014 noch nicht alles.

Wie stehst du zu dem Thema Satanismus oder Nekrophilie in dieser Musikrichtung, die es zweifelsohne ja auch gibt?

Ja, da gibt es einige Bands, die das offen propagieren, das findet bei uns gar nicht so statt. Ich denke, im Black Metal ist es ein typisches Stilmittel, sich so darzustellen, bei sehr vielen Bands ist es Teil des Images. Aber ich denke, dass es bei vielen auch gelebt wird, sie fühlen sich zum Okkulten hingezogen, beschäftigen sich auch mit Satanismus und der Mythologie, das kann ich mir wirklich gut vorstellen. Bei uns ist das nicht das Thema, obwohl wir das bei dem Song „Invocation“ tatsächlich angesprochen haben. Bei uns findet das also weniger statt, dazu müssten wir wohl eine reine Black Metal Band sein, um das zu verinnerlichen. Ich denke es ist ein faszinierendes Thema, aber man sollte es nicht übertreiben und für mich persönlich ist es nichts. Dein anderes Thema „Nekrophilie“ finde ich nicht so toll, ganz ehrlich, aber da gibt es auch wieder Bands wie Cannibal Corpse, eine Band, die das in ihren Texten stark ausleben. Solche Lyrics passen halt zum Death Metal-Bereich, aber wenn das Ganze zu arg wird, auf das Denken übergreift und zur Ideologie wird, dann wird es gefährlich und man sollte Abstand dazu nehmen.

Welche Leute sind das, die eure Musik hören? Versuche mal, mir so eine Art Zielgruppe zu definieren oder eine Publikumsanalyse.

Das ist manchmal so abwechslungsreich wie die Songs. Da gibt es sehr unterschiedliche Meinungen, es ist ein bisschen Genre-übergreifend. Es gibt die typischen Metalhörer, die auch gerne die modernere Schiene hören. Man kann es nicht jedem Recht machen und wir haben Old School-Fans ebenso wie neumodischere Hörer. Aus vielen Lagern gibt es Leute, die wir sowohl vereinen können, als auch vor den Kopf stoßen. Man hat viele Geschmäcker, die auf einen einprasseln, aber es ist sehr bunt gemischt und wir waren sogar mal auf einem Sampler in GB mit durchweg Brutal Death Metal Bands, das war eine tolle Sache.

Alex, sag mir etwas zu dem Dingen, die dich am Musikbusiness besonders nerven und was müsste sich in deinen Augen dringend ändern?

Da ich bei uns das Booking mache und organisiere, finde ich das Verhalten von einigen Bands und Veranstaltern, wie pay-to-play oder auch die unmögliche Bedingungen schlimm. Es herrscht teilweise eine schlechte Mentalität, frei nach dem Motto „seid doch froh, dass ihr auf die Bühne dürft.“ Die Vergütung ist öfters eine Katastrophe und eben auch die Mentalität der Fans, wenn Musik einfach kostenlos ausgetauscht wird. Dann gibt es nur noch wenige „Dinosaurier“-Headliner, die überall ausgetauscht werden und der Nachwuchs hat es schwer.

Stimmt es denn, dass das Internet die Musik kaputt macht?

Es kommt darauf an, wie groß die Band ist und wenn man das hauptberuflich macht, wird es sicher kritisch. Wenn man bei Spotify so in etwa 0,0001 ct. pro Song bekommt, wird es schon schwierig, das neue Album zu produzieren. Und auch die Mentalität „das hab ich mir mal aus dem Netz gezogen, hab ich mir einfach mal gezogen…hm…hm… ob ich das kaufe, mal sehen.“ Es gibt z.B. bei Facebook Gruppen, in denen Musik kostenlos ausgetauscht wird, das finde ich nicht gut.
Ich bin auch der Lyrik-Angucker, schaue mir auch die Booklets an, aber die Leute sind knauserig, sagen: „was? 5 Euro? Das kann ich mir im Moment leider nicht leisten.“

Wer macht das Booking und die Promotion-Arbeit bei Path of Destiny?

Ja, da bist du bei dem richtigen Mann. Ich kümmere mich um beides und um unsere sämtlichen Web-Präsenzen, wie bandcamp, facebook, soundcloud, reverbnation und was es da so alles gibt. Ich bin im Wesentlichen derjenige, der Kontakt zu den Veranstaltern hat, die Bewerbungen rausschickt, auch Promo-Material für Reviews rausschickt, das ist also mein Ressort.

Ich nehme an, ihr betreibt auch die Webseiten und die Kommunikation mit den Fans selbst?

Ja, es gibt keine Externen, die für uns da irgendwas regeln, das machen wir alles selbst. Auch Merchandise, aber da haben wir externe Grafiker, die uns grafisch zuarbeiten.

Euer Herzenswunsch, Alex?

Es würde uns als Band schon reichen, innerhalb Deutschlands eine regelmäßige Anzahl von Gigs (ja, so 30 im Jahr)zu haben…ich denke der Herzenswunsch von uns ist einfach da raus zu gehen, auf die Bühne zu gehen und auch dort, wo man noch nicht war, denn man nimmt Eindrücke mit, trifft neue Leute. Ja, das Ganze beständig zu haben, das wäre unser Wunsch und … dass die Wertschätzung für die Musik wieder zunimmt.

Und nun ein einziges Wort, mit der sich die Band nach außen identifizieren kann.

„METALTAINMENT“ (das hängt auch bei uns im Proberaum und ist der Versuch, unsere Performance zu beschreiben).

Vielen Dank für dieses schöne Interview. Wir wünschen der Band weiterhin viel Erfolg. Erstmalig wurde parallel aufgezeichnet, so dass wir hier die (ausführlichere) Audio-Version zusätzlich veröffentlichen.

Danke dir, liebe Petra, es war uns eine Freude.

 © Petra M. Jansen

http://jansen-marketing.de

 
Link myspace: https://myspace.com/pathofdestinyband
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PATH OF DESTINY für "Kulissenblicke", promo




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