SATT STATT STARK

SATT STATT STARK Sozialkritik & Dekadenztexte

Sozial- und gesellschaftskritische Essays, eine zeitkritische Auseinandersetzung mit dem Appell an Reaktivierung von Herz und Verstand. I ...

Mittwoch, 13. Juli 2016

FRAUENWORTE - Lesung im Rahmen der Finissage Kunstverein Meerholz, Ausstellung ENERGIE WÄNDE


Heutige Medieninfo/ Regionalpresse (Artikel Gelnhäuser Tageblatt):


GELNHAUSEN - (cra). Mit der Energie des gesprochenen Wortes und der Energie des Klangs beendete der Kunstverein Meerholz am Sonntag seine Ausstellung „Energie Wände“ in der Turbinenhalle des alten E-Werks in der Philipp-Reis-Straße. „Unsere Ausstellung war sehr erfolgreich und schön“, resümierte Vorsitzender Q. Fell (Bernd Wilfer) und übergab an Peter Völker und Meike Schwagmann, die beim Kunstverein für das Wortprogramm verantwortlich sind. Die Autoren stellten dieses Mal aber keine eigenen Texte vor, sondern hatten dazu Ljubica Perkman aus Rodgau, Angelika Weimer aus Hanau und Petra M. Jansen aus Gelnhausen eingeladen, die im Rahmen der Reihe „Frauenworte“, die bereits zum achten Mal stattfand, aus ihren Werken vorlasen. Ihre Texte eröffneten dem Leser Einblicke in eine fremde Kultur und es täte sich ein Lebenssprudel auf, der sie neugierig in ihre Welt hineinziehe, stellte Peter Völker Ljubica Perkman und ihr Buch „Der Duft von Walderdbeeren“ vor, aus dem sie anschließend eine Kurzgeschichte vortrug. Die Schriftstellerin stammt aus Celinac, einem kleinen Dorf bei Banja Luca. Seit 1969 lebt sie in Deutschland, ist aber im Herzen noch immer sehr mit ihrer bosnischen Heimat verbunden. In ihren Erzählungen zeichnet sie ein unbeschwertes Bild von ihrer Kindheit in den Bergen, die trotz Armut harmonisch verlief, und setzt sich auch mit dem letzten Bosnienkrieg vor einem Vierteljahrhundert auseinander. Mit ihrer Lyrik erinnert sie an die Schönheit der Natur, des Lebens und der Liebe.

Eine gegenteilige Sicht auf die Welt offenbarte Petra M. Jansen. „Heute lese ich keine Lyrik, sondern sozialkritische Texte aus meinem neuen Buch „Satt statt stark“, verkündete die Gelnhäuserin. Schonungslos, offen, brutal und direkt konfrontierte sie ihre Zuhörer mit ihrer Demontage der vermeintlich heilen Welt. 
Bisher habe sie von diesem Buch, dass erst im Oktober letztes Jahr veröffentlicht wurde, über 2000 Exemplare „weltweit“ verkauft. „Der Erfolg hat mich selber überrascht“, meinte sie nachdenklich, „vielleicht sollte ich keine Lyrik mehr schreiben, sondern nur noch Sozialkritik“. 

Fantasievoll und surreal war die Geschichte, die Angelika Weimer vorstellte. Als Mitglied des Hainburger Kunstvereins hat sie zehn Jahre gemalt und ist erst seit Kurzem zum Schreiben umgeschwenkt. „Mein Malen und Schreiben sind identisch und passen zusammen“, machte die Hanauerin deutlich. Zwischen den einzelnen Lesungen half das Trio „Rali Blues und Harmonie Projekt“ mit musikalischer Unterstützung in Form von zwei eigenen Kompositionen, das Gehörte zu verarbeiten. Die Band wurde vor zwei Jahren von Ralf „Rali“ Mohrs (Gitarre) gemeinsam mit Stefan Rother (Cajon, Percussion) und Uschi Schröder (Gitarre / Gesang) gegründet. „Ich bin am Guillan Barré-Syndrom erkrankt und habe ein Jahr im Krankenhaus verbracht, davon drei Monate im Koma und war anschließend vom Hals an querschnittsgelähmt“, bekannte Ralf Mohrs. Da aber eine Heilung bei dieser Krankheit nichts Außergewöhnliches sein, habe er sich nach und nach wieder erholt und, um seine Finger zu mobilisieren, mit dem Gitarrenspiel angefangen, informierte er weiter.
Bei einem kleinen Konzert im Anschluss stellte die Band noch weitere Eigenkompositionen sowie Titel von J.J. Cale, Bob Dylan und Eric Clapton vor.



Image Petra M. Jansen, Juli 2016, all rights reserved

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