SATT STATT STARK

SATT STATT STARK Sozialkritik & Dekadenztexte

Sozial- und gesellschaftskritische Essays, eine zeitkritische Auseinandersetzung mit dem Appell an Reaktivierung von Herz und Verstand. I ...

Donnerstag, 19. Juli 2018

Interview mit ORDEN OGAN (Power Metal GER)

Mai 5, 2014 by tool4spirit & Petra M. Jansen "Kulissenblicke"

Interview mit ORDEN OGAN (Sebastian „Seeb“ Levermann/ Guitar, Vocals, Tobias „Tobi“ Kersting/ Lead-Guitar, Niels „Spoony“ Löffler/ Bass, Dirk Meyer-Berhorn/ Drums), geführt von Petra M. Jansen


Seeb, seit wann gibt es die Band ORDEN OGAN?

Seit 2008. Das ist der Zeitpunkt, seitdem wir professionell arbeiten und professionell mit uns gearbeitet wird.

Was bedeutet der oft falsch ausgesprochene Bandname ORDEN OGAN?

ORDEN ist der deutsche Orden und OGAN ist Altkeltisch und bedeutet Angst, also zusammengesetzt der Orden der Angst.

Kann man eure Alben als Konzeptalben bezeichnen und waren sie so gedacht und hast du immer eine genaue Vorstellung davon, wie was umgesetzt werden soll (z.B. auch bei einem Video) oder entsteht das spontan?


Also bei dem ersten, richtigen Album, was wir 2008 gemacht haben, standen schon alle Songs, bis wir gemerkt haben, dass man eigentlich eine Story daraus bauen könnte und aus diesem Grund war es ursprünglich nicht als Konzeptalbum konzipiert. Das war bei allen anderen eigentlich auch so. Ich finde, wenn man sich vorher eine Story zurechtlegt und dann alles darauf aufbaut, dann limitiert das einen zu sehr. Es ist wirklich so, dass die Songs zuerst kommen und sich dann zusammen fügen lassen und dieses ganze Endzeitthema passte einfach zu den tristen Inhalten der Texte.

Was waren eure Festival Highlights bis jetzt?

Das waren WACKEN 2010 und 2013 das Rockharz Festival, Rock Hard und Summer Breeze. Summer Breeze war wirklich super.

Ihr ward gerade in Norwegen, erzähle uns ein bisschen darüber.

Ja, das war das Trondheim Metalfest und Trondheim, das ist schon wirklich sehr weit weg. Der Veranstalter war bei den Metal Dayz in Hamburg und hatte uns dort gesehen. Er hat uns vom Fleck weg gebucht. Das war das dritte Mal in Norwegen für uns, wir haben schon einmal zwei Shows in Oslo gespielt und das letzte hier war das Trondheim Festival, es war klasse. Man weiß ja nie genau, was einen dort erwartet, aber es war sehr, sehr gut besucht. Es waren um die tausend Leute in der Halle und wenn man bedenkt, dass ja auch nicht so viele Leute da wohnen und sie einen sehr weiten Anreiseweg haben, dann war das toll. Und die Facebook-Event- Likes, die kann man nicht 1:1 umrechnen, da gebe ich nicht viel drauf. Wir haben bei FB weniger Seiten-Likes als wir Platten verkauft haben, insofern zählt das nicht, es ist eine vage Sache als Gradmesser. Ich habe Freunde in Oslo und für die wären das z.T. 600 bis 1.200 km Distanz gewesen. Das Publikum ist immer unterschiedlich, je nach Stadt und nach Land und in Norwegen dachte ich, sie seien zurückhaltender, weil das in Oslo auch so war. In Trontheim war das aber tatsächlich überhaupt nicht der Fall und es war wirklich klasse.

War WACKEN eine Art Wendepunkt für Euch? Es war ja brechend voll und damit hatte offenbar keiner gerechnet.

Es war sehr viel Publikum, damit rechnete in der Tat keiner, auch die Veranstalter nicht damals. Wir waren in diesem Dörfchen und es war so voll, dass die Leute nicht einmal mehr durch die Eingänge rein kamen. Es war wirklich sehr schön und wir wollen schon immer mal da spielen. Es ist halt nicht unbedingt einfach in WACKEN zu spielen und mittlerweile – gerade 2013 – sind auch viele andere schöne Sachen dabei gewesen, wir z.B. Summer Breeze, das Rock HARD Festival in Gelsenkirchen… rein zuschauermäßig geben die sich also nichts.

Ihr werdet sehr viel mit Running Wild und Blind Guardian verglichen. Nerven euch solche Vergleiche?

Ich habe das letztens den Markus von Blind Guardian gefragt und er meinte „nee, was nervt ist, dass man nach 25 Jahren immer noch gefragt wird, ob man auf Herr der Ringe steht“. Ja, der Vergleich taucht halt immer wieder auf, aber das ist schon eine Ehre, mit Blind Guardian verglichen zu werden, schließlich sind wir damit aufgewachsen und man hört eindeutig, dass sie auch unseren Sound beeinflusst haben. Wobei Blind Guardian und auch wir der Meinung sind, dass wir gar nicht so viele Überschneidungen haben. Journalisten müssen neuere Bands oder Bands generell irgendwo einordnen, zumindest ihnen eine grobe Richtung geben, damit die Leute wissen, was sie erwartet und das ist für mich völlig in Ordnung. Es gibt schlimmere Bands, mit denen wir verglichen werden könnten und Blind Guardian macht immer noch super Sachen. Wir sehen uns also insofern nicht als der einzige amtierende Nachfolger.

Arbeitet ihr derzeit an einem neuen Album und wenn ja, wann wäre der Termin dafür?

Ja, wir sind dabei und ich denke, wir werden Ende 2014/ Anfang 2015 soweit sein – grob. Bei uns ist es ähnlich wie bei Blind Guardian und wir sind dann fertig, wenn wir fertig sind, was unsere Businesskontakte manchmal ganz schön nerven kann.

Entsteht bei euch zuerst die Musik oder die Lyrics?

Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal hat man Riffs, auf denen man etwas aufbaut, oft sind es auch Melodien, die einem unterwegs einfallen, die man pfeift oder so. Plötzlich hat man einfach alles im Kopf und ich pfeife das auch schon mal auf mein IPhone.

Welche Ideologie steht hinter eurer Musik?

Was wir auf jeden Fall nicht sind, ist eine politische Band. Ich betrachte das als Kunst und wir geben uns sehr viel Mühe mit allem, auch bei der Gestaltung der Cover, der Musik, den Videos – das muss zusammen passen. Wir wollen nicht als Weltverbesserer da stehen und Messages verbreiten, wir tun es aus Freude und Spaß an der Musik. Die weltpolitische Lage hat da überhaupt nichts zu suchen für mich. Ich hab mal von James Hetfield gehört… er meinte, es sei seine Art, seine Gefühle nach außen zu transportieren, seine verschüchterte Art nach außen zu zeigen. Kunst eben.

Wie bist du zur Musik gekommen?

Ich bin der Meinung, du wirst als Musiker geboren. Wenn du das wirklich professionell über eine lange Zeit machst, da brauchst du jede Menge Energie dafür. Ich hab mit sieben bei meiner Oma im Schrank eine Gitarre gefunden und ja…da ging´s los. Als Musiker wirst du wirklich geboren.

Du machst auch Filmmusik. Was macht den Reiz aus, Filmmusik zu komponieren und gibt es Parallelen zwischen Filmmusik und Metal?

Also ich habe Musik studiert, Popmusik studiert und ich habe rein aus Interesse angefangen, mich für die Filmmusik zu interessieren, was auch den Sound des letzten Albums von uns geprägt hat. Der Film, von dem du gerade sprichst, ist ein Film von Andreas Marshall und er ist auch der Mann, der unsere Cover-Artworks macht – es war naheliegend. Der Film ist eine Anspielung auf die 70er-Jahre, somit musste auch die Musik 70er-lastig werden und das ist sehr schwierig für mich, weil ich die 70er gar nicht mag.

Hast du auch eine Verbindung zur Klassik?

Ja, das auf jeden Fall und wir würden das eines Tages gerne auch einmal realisieren, aber man muss sich erst einmal hinsetzen und eine Partitur für´s Orchester schreiben. Aber generell werden wir das sicher einmal machen, ja…sicher.

Steht eine Tour mit VAN CANTO an demnächst und was ist an Gigs geplant?

Also wir sind schon sehr, sehr lange Freunde und ich habe im Studio damals mit dem Ross an der Gitarre in einer WG gewohnt. Ich habe schon mit Van Canto gespielt, als die noch keiner kannte. Wir waren schon zweimal zusammen mit ihnen auf Tour und das ist eigentlich nur so zum Spaß, also die drei Termine, die wir dann jetzt mitmachen. Die Tour geht eigentlich viel länger, aber da wir gerade im Studio sind, können wir das zeitlich gar nicht umsetzen. Das sind wirklich nur Sachen wegen der langen, gemeinsamen Freundschaft. Im Sommer stehen für uns ein paar Festivals an, aber bisher nur Einzelgigs. Wir waren jetzt gerade in Norwegen, sind dann noch in der Tschechei und die erste Show in Amerika machen wir auch im September. Wir sprechen gerade wegen Touren gegen Ende des Jahres, was dann vielleicht zusammenfällt mit dem Release-Termin des neuen Albums, aber das ist noch alles nicht ganz ausgereift.

Bei welchem Label seid ihr derzeit unter Vertrag?

Wir sind bei AFM Records in Hamburg unter Vertrag und dort sind wir gut aufgehoben.

Wie viele Alben habt ihr bisher veröffentlicht?

Bisher sind es drei Alben, die wir veröffentlicht haben. Das aktuelle Album ist „To The End“.

Wer steht hinter euren Internetauftritten, macht ihr das selbst?

Das machen wir alles selbst und kein Webmaster. Und unser AFM-Timo, zu dem ich einen sehr guten Draht habe, der hat ebenfalls Zugang zu unserer Facebook-Seite. Hat sich in unserem Fall bewährt, gerade wenn wir unterwegs sind und kein Internet haben. Wir haben ein gutes Verhältnis.

Und als letztes eine Botschaft von euch an die Fans, bitte.

Ich habe immer die gleiche Botschaft: alle Leute, die zu unseren Konzerten kommen, CD´s kaufen, Merchandise kaufen und uns in irgendeiner Art und Weise unterstützen, sind halt diejenigen, die Musik auch am Leben erhalten. Und wenn es diese Menschen nicht geben würde, könnten wir es nicht auf dem Niveau betreiben, wie wir das tun und deswegen wäre die Antwort und zwar die e i n z i g e: „Vielen Dank!“.

Vielen Dank für dieses Interview, Sebastian. Ich wünsche der Band weiterhin viel Erfolg.

Dir auch vielen Dank, Petra.

Petra M. Jansen

http://jansen-marketing.de


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ORDEN OGAN (GER) 


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