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Sozial- und gesellschaftskritische Essays, eine zeitkritische Auseinandersetzung mit dem Appell an Reaktivierung von Herz und Verstand. I ...

Freitag, 20. Juli 2018

KuKste - Kunst- und Kulturförderverein e.V.

Mai 22, 2014 by tool4spirit & Petra M. Jansen für "Kulissenblicke"

Interview mit Stefan Gessner, KuKste – Kunst- und Kulturförderverein e.V. Steinheim, geführt von Petra M. Jansen


Stefan, der Kunst-und Kulturförderverein Hanau ist enorm populär geworden und wächst über seine regionalen Grenzen hinaus. Festivalveranstalter, Bühne für Liveperformances und Bands. Sag mir ein wenig über deine Arbeit und den Verein. Wie fing es an, wer macht die Auswahl, das Booking, wie arbeitet ihr?

Ja, Petra, das erste Booking war 1986 als das neue Druckhaus Steinheim als Sponsor auftreten wollte und Events gesucht hatte, danach kam lange nichts. 2012 haben wir KukSte gegründet und ich arbeitete unterstützend als Teil-Booker. Der Haupt-Booker ging aus beruflichen Gründen weg, ich hatte Zeit und habe somit das gesamte Booking übernommen. Wir versuchen, eine breite Vielfalt in das Programm zu bekommen und wollen nicht, dass der Gewölbekeller den Touch nur e i n e s Genres bekommt, also eine gemischte Auswahl, vom Schlager über Metal, Cabaret bis Comedy ist alles dabei. Die Hauptgründe sind, dass wir damit ein breites Publikum ansprechen können und nicht jeder ist Metalfan oder hat jedes Wochenende Zeit, sein Geld zu verballern. Einmal im Monat würden wir die Leute gerne zu uns locken und ich denke, es gelingt uns ganz gut. In der Anfangszeit hatten wir fast nur regionale Bands und Künstler, derzeit sind es 70% überregional, z.B. auch aus London.

Wie zufrieden seid ihr mit der Besucherzahl und der bisherigen Resonanz?


Die Besucherzahl ist noch nicht ganz das, was wir uns wünschen würden, aber das liegt daran, dass wir ein dreiviertel Jahr keine Location hatten und als fest stand, dass wir hier im Gewölbekeller bleiben können, haben wir schnellstmöglich versucht, das neue Programm auf die Beine zu stellen und uns sofort auf´s Booking konzentriert. Wir bewerben die Location jetzt gezielt, es geht immer besser und wir bekommen zunehmend mehr Feedback. Wir wissen das, weil wir vorher die Besucher fragen, aus welcher Quelle sie den Hinweis auf die Veranstaltung erhalten haben. Auf klassische Plakatierung verzichten wir inzwischen, die hat wenig gebracht und wir sind sehr gut auf den Event-Portalen (open event) vertreten. Rhein-Main-Media hat uns ebenfalls nichts gebracht, aber die Tagespresse gibt uns derzeit nahezu 80% Feedback. Schon überraschend, dass doch recht viel gelesen wird.

Ist die Location für KukSte nun definitiv sicher?
  
Wir haben einen mittelfristigen Mietvertrag, die Auftrittsmöglichkeiten sind also gesichert. Zu Beginn hatten wir immer für zwei Tage angemietet, aber jetzt ist es ein ordentlicher, befristeter Mietvertrag mit Verlängerungsoption. Das Festival „Hell´ n Hang“, was du ja kennst, fällt weg, das gibt es nicht mehr – der logistische Aufwand war zu hoch und es hat sich für uns nicht gelohnt.

Was ist geplant?

2014 ist durchgebucht soweit. Priorität ist das Werben von neuen Vereinsmitgliedern, die uns bei der Arbeit unterstützen und Sponsoring ist gesucht! Wir können keine großen Festivals machen, wenn wir keine Sponsoren haben. Weiterhin wollen wir Geld in die Technik rein stecken und wenn wir die privat finanzierten Anlaufkosten wieder raus haben, wäre es schön. PA, Licht, Bühne und so weiter, das ist alles uns. An Ideen mangelt es nicht, Petra, aber helfende Hände und Sponsoren sind ganz wichtig. Ich persönlich möchte die anderen mehr ins Booking integrieren, denn die Aufgabe ist immer wieder, den Teamgedanken zu fördern. Das muss klappen, sonst geht gar nichts und du kannst den Laden dicht machen. Ja und dann kümmern wir uns auch noch um zwei Stadtfeste, das Lamboy-Fest und das Altstadtfest (Johannesfeuer) – diese Aktivitäten sind viel Arbeit.

Rechnet sich das und wenn ja, wie?

Wir arbeiten und tun das alle ehrenamtlich, es lohnt sich. Finanziell sind wir ein Verein, insofern dürfen wir keine großen Gewinne erwirtschaften. Aber es sind auch die Kontakte, die man bekommt und du kannst Künstlern und Musikern eine Bühne geben. Eine schöne Aufgabe, hinter der immer WIR stehen, also der Verein. Wir nehmen das Geld, das wir einnehmen für weitere Investitionen, für die Bands, auch mal für 450 Euro-Job-Personal, aber lieber wenige engagierte Leute als nur Leute, die die Hand aufhalten.

Wie bezahlt ihr die Bands und Künstler, welchen Deal habt ihr?

Wir sorgen für die Übernachtungen, das Catering und die Anfahrtskosten (Benzin) und eben mindestens 50% vom Door Deal. Also immer mit entsprechender Aufwandsentschädigung, was auch verhandelbar ist. Minimum an Eintritt sind 5.- Euro, Maximum 12.- Euro, eine Mischkalkulation. Wir wollen das Risiko nicht auf die Künstler abschieben, es ist ein Geben und Nehmen und auf diese Art und Weise sind sie motiviert.

Sagt ihr den Bands oder Künstler auch persönlich ab, wenn ihr sie nicht ins Programm nehmt?

Tja, wir hatten mal eine Hip Hop-Band für den Support einer regionalen Band gesucht (Nachwuchskünstler) und du bist beschäftigt, 2-3 Stunden am Tag, Material zu sichten. Das Ganze hatte Bushido-Charakter, faschistische Inhalte, sexistische Inhalte und trotzdem begründeten wir unsere Absage. Wir sagen immer persönlich ab und eine Supporter-Band könnte ja eines Tages mal Liebessongs oder was über Familie und so singen, natürlich blieb es in diesem Fall bei der Absage. Ich achte sehr auf die Anfragen und auch auf die Texte.

Erschlagen dich die Anfragen von Bands und Künstlern?

Ich höre überall mal rein – das ist recht zeitaufwändig – und ich gehe in die Foren oder Internetseiten wie z.B. „Musiker suchen Gigs“ und stelle unsere Rahmenbedingungen. Du bekommt ca. 150 – 200 Anfragen in der Woche und wir beantworten alles selbst. Es gibt auch ein Feedback für die Absagen, wie ich schon sagte, aber nahezu alle anderen Veranstalter melden sich nicht. Ich finde schon, dass man den Künstlern ein konstruktives Feedback geben sollte und schreibe auch immer eine Nachricht dazu.

Wer steht hinter der Community-Seite bei den sozialen Netzwerken?

Die Facebook Gruppe mache ich, Stefan und die Fanpage betreut Mike Neuwirth. Ansonsten machen wir alles selbst, auch die Homepage und die Öffentlichkeitsarbeit. Seit einigen Wochen haben wir eine eigene App, die über die Stores bei Apple, Android und Windows kostenlos verfügbar ist und über die aktuellen Events informiert.

Vielen Dank, Stefan für dieses interessante Interview. Wir wünschen dem Kunst- und Kulturförderverein Steinheim weiterhin alles Gute.

Vielen Dank Petra, es war mir eine Freude.

© Petra M. Jansen

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KuKste Kunst- und Kulturförderverein für Kulissenblicke

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